3D-Movies killed the Blockbuster-Stars

shrekticket

Schon wieder mal ein Wochenende rum. Und war für eins. Das war ja an spannenden Ereignissen kaum noch zu übertreffen. Bronislaw Komorowski wird neuer polnischer Staatspräsident, Simone Heil erhält den Heinrich-Heine-Preis in Düsseldorf, die Aussichtsplattform Alpspix wird in 2.080 m Höhe am Fuße der Alpspitze eröffnet und bei uns in Essen muss am Samstag Nachmittag eine große Massenhochzeit stattgefunden haben, da plötzlich alle hupend durch die Gegend gefahren sind.

Aber abgesehen davon war an diesem Wochenende auch der Kinostart des letzten Teils der „Shrek“-Reihe. „Für immer Shrek“. Natürlich, wie es sich mittlerweile für einen „Blockbuster“ zu gehören scheint, in 3-D. Und das ist, meiner Meinung nach, auch das ganz große Manko dieses Films. Und nicht nur dieses Films. Nicht, dass die 3-D-Effekte schlecht gemacht gewesen wären oder unbedingt gestört hätten. Aber die Tatsache, dass Filme dieser Art mittlerweile überhaupt in 3-D produziert werden müssen, hat den Film leider kaputt gemacht. Denn leider schien der gesamte Fokus bei der Produktion in der Entwicklung möglichst spektakulärer Szenen zu liegen, in denen man die dritte Dimension besonders gut zur Geltung bringen kann. Die Story und die Charakterentwicklung blieben dabei leider auf der Strecke. Ein klarer Fall von „Style over Substance“. Die Story ist langweilig und in anderer Form schon tausendmal dagewesen und die Charaktere, die vor allem in den ersten beiden Shrek-Filmen mit zu den Höhepunkten zählten, nerven mittlerweile größtenteils nur noch.

Und das ist nun mal leider ein Problem, an dem mittlerweile viele Filme zu kranken scheinen. Alleine der Einsatz von 3-D-Technologie scheint als Motivation zu genügen, um Filme zu produzieren. Drehbücher und Story sind dabei nebensächlich. Hauptsache es gibt genügend Feen, Elfen, Hasen, Schildkröten oder andere putzige Wesen, die dem Zuschauer ihre Nasen ins Gesicht strecken. Anfänglich sieht das auch durchaus toll und beeindruckend aus. Ich gebe ja auch zu, dass ich von meinem ersten 3-D-Film auch relativ begeistert war. Aber nachdem ich es einmal gesehen habe, reicht es mir auch mittlerweile wieder. Ich muss nicht jeden Film in 3-D sehen. Ich muss nicht jedes mal 13 Euro bezahlen, nur um einen Film mit aufgehübschten Effekten zu sehen. Und ich vermute mal, dass es nach einiger Zeit, den meisten Kinobesucher ähnlich ergehen wird. Oder sind wir mittlerweile wirklich so visuell geprägt, dass wir uns jeden Mist ansehen, Hauptsache es blitzt und funkelt schön? Dann können wir uns auch demnächst 2 Stunden ein Kaninchen beim Kacken ansehen. Hauptsache die Köttel fliegen direkt auf uns zu.

Zu vermerken sei auch die Tatsache, dass man mittlerweile auch ganz auf die herkömmlichen Alternativen zu verzichten scheint. Konnte man Filme wie „Oben“ oder „Alice im Wunderland“ noch in der zweidimensionalen Variante sehen, war dies jetzt bei „Shrek“ schon nicht mehr möglich. Man musste also gezwungenermaßen mehr bezahlen, für Effekte, die man eigentlich gar nicht wollte.

Ich hoffe auf jeden Fall stark, dass dieser momentane Trend bald wieder abebbt (obwohl ich befürchte, dass das erstmal für eine ganze Weile nicht so sein wird). Nach den Trailern für die kommenden 3-D-Filme wurde mir auf jeden Fall erstmal schlecht. Es wimmelte nur so von kleinen gelben einäugigen Wichten, niedlichen Kindern, Hühner, Haien und Babyschildkröten. Am schlimmsten war allerdings der Trailer für „Step-Up 3D“. Ein Film, bei dem megacoole Kids total toll tanzen (hihi, Aliteration) und dabei Staub und Wasser in Richtung Publikum spritzen. Leute, jetzt mal ehrlich? Wer braucht so was? Und vor allem, wer bezahlt dafür 13 Euro? Da würde ich doch lieber noch ein bisschen was drauflegen, mir ein Ticket für einen Freizeitpark kaufen, mir den Film dort (evtl.) im dortigen 3D-Kino ansehen, dafür ein paar Runden mehr Achterbahn fahren.

Ich für meinen Teil werde auf jeden Fall zukünftig 3D-Filme, soweit möglich, vorerst meiden. Ich hoffe nur, dass Toy Story auch in der 2D-Variante gezeigt wird….


Gimmick des Tages

“Die Buddenbrooks – Verfall einer Familie” zum Ausschneiden und Sammeln!

Heute:

“‘Sie haben da wie die Ratten gehaust, jahraus, jahrein!’”

Fortsetzung folgt…

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