31 Tage – 31 Bücher: Tag 23: Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat.

endgame

Samuel Beckett – Endgame

Dieses kurze und düstere Bühnenstück von Samuel Beckett beschreibt ein Szenario das in einer Welt spielt, die sich am Rande der Apokalypse spielt. Die Protagonisten sind Hamm, ein ehemaliger vermeintlicher Regent, der an eine Art Rollstuhl gefesselt und blind ist und sein Diener Clov, der unterwürfig durch eine gewisse Hassliebe an ihn gebunden ist, allerdings auch keinen Hehl daraus macht, ich zu verlassen oder ihn sogar umzubringen. Dessen weiteren gibt es noch Nagg und Nell, Hamms Eltern, die von ihm in zwei Mülltonnen gesteckt wurden und sich zwischendurch immer mal wieder zu Wort melden.
Die Besprechung dieses Buches zählte zu den absoluten Highlights meines Englisch-LK. Schon beim Lesen des Stückes entwickelt sich eine ungeheuer fesselnde Atmosphäre. Diese wird jedoch noch getoppt, wenn man das Stück auf der Bühne sieht. Während des Englisch-Lks hatten wir das Glück, das Stück im Oberhausener Gasometer zu sehen, was definitiv der perfekte Platz dafür ist. Aufgeführt wurde es im Dezember, als es draußen eisig kalt war. Da im Gasometer nicht groß geheizt wird, wurden während der Aufführung Decken und heiße Getränke gereicht. Dazu kam dann noch die gigantische Akkustik im Gasometer, die jedes Wort mehrfach reflektiert und die Düsternis und die Einsamkeit in diesem Stück perfekt unterstützt. All das hat diesen Abend für mich zu einer unvergesslichen Erfahrung gemacht. Und seitdem liebe ich dieses Stück.
Wer irgendwann mal das Gefühl hat, dass er zu gut drauf ist, oder sich an düsteren Herbstagen einem gepflegten “Memento Mori” hingeben will, dem empfehle ich dieses Buch.


Gimmick des Tages

“Die Buddenbrooks – Verfall einer Familie” zum Ausschneiden und Sammeln!

Heute:

“‘Wilhelm Geelmaack hat sicherlich nur den letzen Anstoß zum Ruin gegeben…’”

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